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Von der Tatsache, dass wir nicht jung bleiben können.

Forever young?

Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber mein morgendlicher Gang ins Badezimmer wird zunehmend zum Fiasko. Denn was mir da entgegenblickt, kann doch nicht ich sein. Frustriert nehme ich die Zahnbürste und denke: „Ich kenn’ dich zwar nicht, putze dir aber trotzdem die Zähne“.

Der Spiegel enthüllt gnadenlos die Wahrheit: der Zahn der Zeit nagt unaufhaltsam an meiner Haut, meinem Teint, meiner Ausstrahlung. Niedliche Fältchen sind jetzt Gräben in meinem Gesicht, die unauslöschlich von all den menschlichen Gefühlsregungen zeugen, die jedes Leben so mit sich bringt. Derart schonungslos bloßgestellt, schlurfe ich zum Kaffee und meine Laune ist am Tiefpunkt…

Doch dagegen kann man was tun, wird uns medial suggeriert. Ein ganzer Industriezweig ist damit befasst, Präparate zu entwickeln, die sich als Waffe gegen die sichtbaren Alterungsprozesse einsetzen lassen. Anti-Aging ist das Zauberwort, das uns von ewiger Blütezeit träumen lässt und auf wirkungsvolle oder (oft) auch unseriöse Weise viel Geld aus der Tasche zieht – fallweise zumindest vorübergehend auch mit Erfolg. Letztlich jedoch widerspiegelt das ungeschminkte Gesicht einer 80-Jährigen trotzdem, dass sie schon lange gelebt hat und das natürliche Fortschreiten des Alters nicht verhindert werden kann.

ALTERN IST EIN NATÜRLICHER PROZESS, der nicht umkehrbar ist.

Das ist eine wissenschaftlich belegte Tatsache. Fortschreitend kommt es zum Verlust unserer gesunden Körper- und Organfunktionen bis hin zum Tod. Das Phänomen des Alterns ist ein bisher noch nicht geklärter biologischer Mechanismus.

Das regelmäßige Sterben unserer Körperzellen beginnt bereits vor der Geburt im Mutterbauch. In der Regel handelt es sich dabei um einen von der Natur programmierten – also notwendigen – Zelltod. Auf diese Weise verliert der Embryo zum Beispiel seine Schwimmhäute, die er in einer frühen Entwicklungsphase trägt. Wir Erwachsene entledigen uns täglich etwa 10 Milliarden (!) verbrauchter Zellen, um Platz für neue zu machen.

Ohne diese zerstörerischen Vorgänge würden wir mit 80 Jahren rund zwei Tonnen Knochenmark mit uns herumschleppen und unser Darm wäre etwa 16 Kilometer lang. Mit Ausnahme einiger Zellen wie Herz- und Hirnzellen, die nicht erneuert werden, und den Zellen des Skeletts, die rund zwölf Jahre leben, wird nach rund vier Jahren die Gesamtheit der Zellen eines Menschen ersetzt – und ist nebenbei den biologischen Alterungsprozessen unterworfen. Denn zur Erneuerung der Zellen ist Zellteilung (Mitose) notwendig und genau diese wird mit zunehmenden Jahren langsamer und stoppt irgendwann – vorgegeben durch unsere Gene.

Zudem entstehen durch Umwelteinflüsse und unseren Lebensstil vermehrt so genannte freie Radikale in unserem Organismus, die zellschädigend wirken.

Freilich verfügt unser Körper über effektive Reparaturmechanismen, ABER MIT FORTSCHREITENDEM ALTER WERDEN DIESE FEHLERHAFTER UND LANGSAMER, wodurch sich schadhafte Körperzellen ansammeln.

Phänomen Altern
Das Phänomen des Alterns ist bis jetzt ein noch nicht geklärter biologischer Mechanismus.

Altern kann definiert werden als die Summe aller Veränderungen, die in einem Organismus während seines Lebens auftreten und zu einem Funktionsverlust von Zellen, Geweben, Organen und schließlich zum Tod führen. Zudem durchleben die meisten von uns im höheren Alter Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer, Parkinson u.a., die unsere Lebenszeit zusätzlich verkürzen.

Neben den rein körperlichen Vorgängen, gibt es auch psychische und gesellschaftliche Aspekte. Man spricht daher von primären und sekundären Prozessen, die miteinander den Todeszeitpunkt bestimmen:

  • Primäres Altern = physiologisches (körperliches) Altern:
    Alterungs- und Verfallprozesse, die die Zellen betreffen und die maximal erreichbare Lebensspanne definieren, ohne, dass der Organismus zusätzlich erkrankt: bei uns Menschen liegt dieser Wert bei ca. 120 Jahren (den Rekord hält die Französin Jeanne Calment, sie soll 122 Jahre alt geworden sein)
  • Sekundäres Altern: meint alle äußeren Einflüsse, die den Körper zusätzlich altern lassen wie Krankheiten, Bewegungsmangel, falsche oder Mangelernährung, Suchtmittelkonsum (Nikotin, Alkohol, Drogen, Kaffee im Übermaß), Stress, Schlafmangel, negative Einflüsse auf die Psyche, Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen wie Lernvermögen und Gedächtnis, soziale Faktoren u.a.

Demgemäß kann man daraus ableiten, dass sich durch entsprechende Lebensweise, Ernährung und das eine oder andere Ergänzungsmittel das biologische Altern hinauszögern und die Lebensqualität verbessern lässt.

Hier ein paar TIPPS FÜR EIN LÄNGERES LEBEN:

LEBENSWEISE

  • Ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Fisch, Milch und Vollkornprodukten, Soja, Olivenöl
  • regelmäßige Bewegung (drei Mal pro Woche), Ausdauertraining
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Verzicht auf Rauchen, Alkohol und Drogen
  • möglichst wenig negativer Stress
  • regelmäßig ausreichend Schlaf (sieben bis acht Stunden)
  • Gedächtnistraining in höherem Alter

MEDIZINISCHE FAKTOREN

  • Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Einnahme von Folsäure und Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel
  • Bekämpfung vorhandener Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) mit blutdruck- und cholesterinsenkenden Medikamenten

KOSMETIKA GEGENHAUTALTERUNG 

Hautalterung wird durch ausgiebiges Sonnenbaden gefördert, denn die UV-Strahlung lässt freie Radikale entstehen, die Zellbestandteile zerstören und Zellen zum Absterben bringen können. SonnenanbeterInnen sollten daher jedenfalls einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (30 oder 50) verwenden, der auch ausreichend gegen UV-A schützt. Andererseits sind kurzfristige Aufenthalte in der Sonne mit nackten Armen und Gesicht besonders im Winterhalbjahr sehr wichtig,
um die Produktion der aktiven Form von Vitamin D anzukurbeln.

Die Hautalterung setzt etwa ab dem 25. Lebensjahr ein. Die Geschwindigkeit der Zellerneuerung und die Fähigkeit Feuchtigkeit zu speichern nehmen ab. In tieferen Hautschichten wird Kollagen mit zunehmendem Alter abgebaut, wodurch die Haut an Elastizität verliert.

Tipp
Pflegeprodukte gegen Hautalterung verhindern weitere Abbauprozesse, verbessern
die Elastizität und „verjüngen“ im Optimalfall das Hautbild. Verwendete Wirkstoffe sind Vitamin C, Retinol, Kollagen, Coenzym Q10, Hyaluronsäure oder pflanzliche Extrakte wie Rose, Nachtkerze u.a.

 

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