Home Für die Frau Der Wechsel der Frau

Klingt Unangenehm, muss aber so nicht sein!

Der Wechsel der Frau

Wer umgangssprachlich von den „Wechseljahren der Frau“ (Klimakterium) spricht, meint damit die Umstellung von der Gebärfähigkeit über die letzte Monatsblutung (Menopause) bis zur kompletten Einstellung der Eierstock-Tätigkeit. Die betroffene Frau befindet sich in einem jahrelangen Prozess der hormonellen Veränderung.

Diese fängt bei manchen schon mit 40 an, beginnt jedoch zumeist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr und dauert etwa 10 Jahre. In dieser Zeit wandeln sich ständig der Spiegel und das Verhältnis der Sexualhormone (Progesteron, Östrogen, Testosteron). Hormonschwankungen treten auf. Die Eierstöcke stellen unregelmäßig nach und nach ihre Funktion ein und bilden schließlich kein Östrogen mehr. Das Verhältnis von männlichem Hormon (Testosteron) zum weiblichen Hormon (Östrogen) verschiebt sich zugunsten des Testosteronspiegels. Weitreichende Veränderungen für das körperliche und seelische Gleichgewicht sind die Folge.

Der Leidensdruck der Betroffenen kann sehr unterschiedlich ausfallen: Manche spüren die Auswirkungen erheblich – sowohl körperlich als auch seelisch. Für den Großteil jedoch beschränken sich die Beschwerden auf einige unangenehme Begleiterscheinungen, die durch pflanzliche oder schulmedizinische Präparate gut zu beherrschen sind.

Der Wechsel ist keine Krankheit, kann aber eine VIELZAHL AN SYMPTOMEN UND FOLGEERSCHEINUNGEN hervorrufen – hier eine Übersicht:

WECHSELJAHRBESCHWERDEN

  • unregelmäßige Blutungen
  • Hitzewallungen (ganz plötzlich, Dauer 3 – 6 Minuten, sehr unangenehm)
  • Kopfschmerzen
  • Gelenksprobleme (speziell Knie und Hüfte)
  • die Beckenbodenmuskulatur erschlafft und in der Folge kann es zu unkontrolliertem Harnlassen kommen (Harninkontinenz)
  • die Neigung zu Osteoporose und Herz-Kreislauferkrankungen nimmt zu, da die „Schutzfunktion“ des hohen Östrogen-Spiegels wegfällt
  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit, depressive Verstimmung, Depressionen
  • Die Schleimhautdurchblutung lässt nach, die Scheide wird trockener und empfindlicher – das kann die sexuelle Lust („Libido“) mindern
  • Gewichtszunahme bzw. Fettumverteilung (es entstehen mehr Fettpolster im Bauchbereich)
  • die Haut wird dünner und ist weniger elastisch, die Haare verlieren an Fülle,
    die Brust wird kleiner und schlaffer
  • die Behaarung im Gesicht kann stärker werden („Damenbart“)

Wechselbeschwerden
Bei ausgeprägten Beschwerden besteht auch die Möglichkeit einer Hormonersatz-Therapie.

BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wichtig ist, den/die Frauenarzt/ärztin aufzusuchen und DARÜBER ZU REDEN!

Wahrscheinlich empfiehlt er/sie Ihnen mittels Blutabnahme zunächst einen Hormonstatus erstellen zu lassen, bevor eine passende Therapie gewählt wird.

  • Hormonersatz: speziell für stark ausgeprägte Beschwerden stehen Medikamente zur Verfügung, die Östrogen und/oder Progesteron enthalten. Eine Studie aus dem Jahr 2002 führte – bis heute – zu großer Zurückhaltung gegenüber Hormonpräparaten. Damals traten bei etlichen Frauen ernst zu nehmende Nebenwirkungen auf (z.B.: erhöhtes Brustkrebs-Risiko, Thrombosen). Der Großteil der Teilnehmerinnen war allerdings schon 60 – 65 Jahre, also bereits am Ende oder nach dem Klimakterium und teilweise mit Vorerkrankungen belastet. Durch mittlerweile neue Studien hat man erkannt, dass sowohl die Sicherheit als auch die Vorteile einer Hormonersatztherapie größer sind, wenn diese wesentlich früher, also am Beginn des Wechsels startet – sofern die betroffenen Frauen nicht an einer Grunderkrankung leiden. Jede Frau sollte ausführlich mit Ihrem Gynäkologen sprechen, der je nach individueller Situation die bestmögliche Behandlung empfehlen wird.
  • Osteoporose-Vorbeugung: Einnahme von Kalzium in Kombination mit Vit. D3 – es gibt verschreibbare und frei verkäufliche Präparate.
  • gegen Trockenheit und Empfindlichkeit der Vaginalschleimhaut:
    • Östrogenhältige Zäpfchen oder Cremen zur örtlichen Anwendung
    • Spezielle Intim-Wasch-Lotionen und Vaginal-Gele
    • Zäpfchen oder Cremen mit Milchsäure-Bakterien: helfen die Scheidenflora gesund zu halten
    • Gleitgel bei Schwierigkeiten im Intimverkehr
  • Spezielle Mikronährstoff-Produkte für die Frau im Wechsel stärken die Abwehrkraft und unterstützen das Wohlbefinden.

Im Bereich der alternativen Medizin gibt es für diverse Symptome eine Auswahl von pflanzlichen und homöopathischen Mitteln:

  • Phytoöstrogene – pflanzliche Inhaltsstoffe, die keine Hormone sind, aber in Struktur und Wirkung den Östrogenen ähneln, Wirkung erwiesen – Achtung: nicht bei hormonabhängigen Tumoren anwenden!
    • Isoflavone aus Rotklee, Soja u.a.
    • Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) – Achtung: nicht bei Leberschäden!
  • Pflanzenpolleninhalt (aus Süßgräsern, Kieferngewächsen): auch für Allergiker geeignet!
  • Salbei verringert starkes Schwitzen
  • Johanniskraut wird gegen depressive Verstimmungen eingenommen – längere Einnahmedauer. (Achtung: erhöht die Empfindlichkeit der Haut gegen Sonnenlicht).
  • Baldrian, Passionsblume, Hopfen (u.a.): beruhigende und schlaffördernde Wirkung
  • Homöopathie: Einzelmittel wie Cimicifuga, Lachesis, Sepia oder spezielle Komplexmittel
  • Yams-Wurzel: gilt in der Naturmedizin als „natürliches Progesteron“, Wirkung umstritten
  • Neu: Damiana (Turnera diffusa): eine in Mexiko schon lang verwendete Pflanze, soll die sexuelle Lust wieder ankurbeln

ZUSATZEMPFEHLUNGEN

  • Jährliche gynäkologische Untersuchung
  • Halten Sie sich fit: viel trinken, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung
  • Beckenbodentraining: vorbeugend gegen Harninkontinenz
  • Schauen Sie auf sich: entspannen und schlafen Sie ausreichend und tun Sie sich immer wieder was Gutes – damit Ihre positive Lebensenergie erhalten bleibt

50 IST DAS NEUE 40!

Die überwiegende Zahl der 50-jährigen Frauen ist heutzutage körperlich fit und seelisch gereift. Sie wissen wie das Leben läuft. Die anstrengende Zeit von Existenzaufbau und Kindererziehung ist bei den meisten vorbei – die besten Voraussetzungen um das Leben richtig zu genießen!

 

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