Home Erkrankungen Herpes Labialis

Wenn die Lippen Blasen werfen

Herpes Labialis

Viele von uns kennen sie, die schmerzenden Bläschen an den Lippen (Herpes Labialis) – landläufig als Fieberblasen bezeichnet.

Hervorgerufen werden sie meist durch eine Virusinfektion mit dem Herpes Simpex Virus Typ 1 (HSV1).

Die Flüssigkeit in den Fieberbläschen IST HOCH ANSTECKEND.
Die Erstinfektion geschieht in der Regel unbemerkt im Kindesalter. Danach nistet sich das listige Virus in den Nervenzellen ein und verhält sich dort oft jahrelang ruhig („Latenzphase“).

Wenn allerdings unser Immunsystem vorübergehend oder dauerhaft schwächelt beispielsweise

  • durch eine Erkältung oder andere Infekte
  • bei Hormonschwankungen (z.B. Menstruation)
  • bei körperlichem oder seelischem Stress
  • bei zu intensiver Sonneneinstrahlung

werden diese Viren wieder aktiv.

Auch zu intensive Sonneneinstrahlung kann Herpes Viren wieder aktivieren.

Der Herpesausbruch durchläuft fünf verschiedene Phasen:

  • Kribbeln
  • Bläschenbildung
  • Entzündung
  • Schorfbildung
  • Abheilung

Schwerere Verläufe, zum Beispiel mit Fieber und/oder starken Nervenschmerzen, sind möglich aber selten. Hier und auch bei großflächigerem Befall, muss unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden!

Wie kann es zu einer Übertragung kommen?

  • Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen)
  • Schmierinfektion (zum Beispiel gemeinsames Benutzen von Besteck, Gläsern oder wenn diese schlecht gereinigt wurden).
  • Haut zu Haut Kontakte (Küssen, Berührung der Bläschen, Geschlechtsverkehr).

TIPP
Für „gewöhnliche“ Fieberblasen ohne weitere Komplikationen gibt es in der Apotheke rezeptfrei eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Je FRÜHZEITIGER die Anwendung, desto BESSER DER ERFOLG!

VORBEUGUNG UND AKUTBEHANDLUNG

Präparate mit L-Lysin zur Einnahme:
Ausreichend dosiert schränkt diese körpereigene Aminosäure das Wachstum und die Vermehrung der Herpes Viren ein. Somit kann sie vorbeugend (Dosierung 500-1500 mg am Tag) eingenommen, den Ausbruch verhindern. Im Akutfall fördert L-Lysin bei einer täglichen Dosierung von 3000-4000 mg die schnellere Abheilung.

WEITERE PROPHYLAXE-MASSNAHMEN

  • Mikronährstoff-Präparate zur optimalen Stärkung des Immunsystems mit Vitamin C, Zink und Selen.
  • Stress soweit möglich reduzieren
  • Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.

Fieberblasencreme
Fieberblasencreme sollte aus hygienischen Gründen besser mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden.

Behandlung

FRÜHSTADIUM BEI ERSTEM KRIBBELN UND SPANNUNGSGEFÜHL

Wirkstoffe, die die Ausbreitung des Virus verhindern:

  • Docosanol
    (ab zwölf Jahren, fünf mal täglich 4-10 Tage), hemmt das Eindringen der Viren in gesunde Zellen. So kann es frühestmöglich eingesetzt die Schwere des Krankheitsverlaufs reduzieren.
  • Melissa officinalis
    Melissenextrakt soll das Andocken der Viren verhindern.
  • Zinkoxid oder Zinksulfat
    wirken anti-septisch und besitzen adstringierende (zusammenziehende) Eigenschaften.

AKUTSTADIUM

  • Virustatika
    In der Apotheke als „Fieberblasencreme“ zur lokalen Anwendung rezeptfrei erhältlich sind Präparate mit den antiviralen Wirkstoffen Aciclovir und Penciclovir. Sie stoppen die Virusvermehrung. Je früher die Anwendung erfolgt, desto besser. Sie werden je nach Präparat 5-10 mal täglich über einen Zeitraum von etwa 5 bis 7 Tagen mit einem Wattestäbchen auf die betroffenen Stellen aufgetragen.
  • Pflaster
    Eine weitere Option zur örtlichen Anwendung sind Pflaster auf Hydrokolloid-Basis. Sie dienen als physiologische Barriere, decken die Bläschen ab und verhindern eine Weitergabe und Ausbreitung der Infektion. Das Feuchthalten des Schorfes unterstützt die Abheilung.

Achtung
Bei Schwangeren, Stillenden, Säuglingen und Kleinkindern sollte eine Herpesinfektion unbedingt von einem Arzt behandelt werden!

OFT GELESEN

Impfung

Impfen: Ja oder Nein?

Alle Eltern müssen verantwortungsvoll entscheiden, ob und wogegen ihre Kinder geimpft werden. Aber auch im späteren Leben steht man für sich selbst vor der Frage:...