Feld-Thymian (=Quendel) (Thymus serpyllus (s.l.)
Syn.: Feldthymian, Arznei-Thymian
VORKOMMEN
wild auf sonnigen, trocken-felsigen Stellen, oder in sandigen Kiefernwäldern in ganz Europa. Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) ist in warmen Gegenden eher im Süden beheimatet (Südeuropa, Balkan, Kaukasus).
BESCHREIBUNG
Halbstrauch 10 – 50cm hoch, verholzter Wurzelstock mit vielen niederliegenden blauvioletten Stängeln, kleine eiförmige Blätter mit deutlichen Nerven, rosarote Blüten in kugeligen Köpfchen, würzig-aromatischer Geruch.
GESCHICHTE
- Antike: für wohlriechende Körperessenzen, im klassischen Altertum wurde Quendel mit Rosenblättern der Liebesgöttin Aphrodite als Opfer dargebracht
- Christliche Symbolik: dem Quendel wurde eine antidämonische Wirkung zugeschrieben – bei Verfolgung durch den Teufel sollte man so lange davonlaufen bis man zu einem Quendelbusch kam und sich dann schnell draufsetzen
Teedroge: das Kraut (Stängel, Blatt, Blüte gemischt) „Herba Serpylli“ Erwachsene: 4 – 6g Droge pro Tag
INHALTSSTOFFE
• 0,2 – 0,6% ätherisches Öl (Hauptkomponente ist Carvacrol, daneben auch Thymol, p-Cymen u.a.) Zusammensetzung sehr variabel
• ca. 7% Lamiaceengerbstoffe (hauptsächlich Rosmarinsäure)
• Triterpene, Flavonoide
Wirkung: ähnlich dem Echten Thymian, aber etwas schwächer! Erwiesen: krampflösend auf die Bronchien, schleimlösend, leicht antimikrobiell (wirksam gegen Bakterien und Viren)
ANWENDUNG
- bei Katarrhen der oberen Atemwege – zum Einnehmen, für Inhalationen, als Bad
- Volksmedizin: Quendelspiritus (2g Quendel und 25g 70%-iger Alkohol, zehn Tage ziehen lassen) für Verstauchungen, geschwollene Beine und Gelenke. Das ätherische Öl außerdem bei Juckreiz, Wunden, Abszessen, rheumatischen Schmerzen.
Achtung: hautreizend
- als Gewürz (leicht appetitanregend, vermutlich auch ein wenig blähungstreibend)
- gute Bienenweide i hoher Honigertrag
DARREICHUNGSFORMEN
Tee, Tinktur/Extrakt, Pulver, Spritus
KULINARIK-TIPP VOM KRÄUTERKOCH
Blätter (Juni – September): roh aufs Butterbrot, oder als Gewürz
Triebspitzen (März – Mai): fein hacken i Zutat für Salate, Suppen, Eierspeisen, Kräuterkäse u.a.
Blüten (Juni – August): als Aroma für Speiseöl oder als essbare Deko